Wettbewerbe

„Westerländer Warften“
Westerland auf Sylt

Im Spannungsfeld einer Umgebung, die vornehmlich von flachen Einfamilien- und Ferienhäusern aber auch großmaßstäblicheren Gewerbebauten geprägt ist, wollen wir mit unserem städtebaulichen Konzept an vorhandene Strukturen anknüpfen und die Qualitäten des Wohnumfelds maßstabsgerecht weiterführen. Es sollen kleinteilige Räume entstehen, die für Bewohner leicht und informell zugänglich sind und hohe Aufenthaltsqualitäten besitzen. Trotz der hohen geforderten Wohnungsdichte von bis zu 300 Einheiten, soll durch den Einsatz einfacher Mittel ein behagliches, ländliches Wohnumfeld entstehen.

Um diese Ziele zu erreichen, schlagen wir vor, kleine Hofanlagen zu bilden, die jeweils aus drei unterschiedlichen Gebäuden bestehen – der Scheune, dem Haupthaus und der Kate. Die Höfe sind kleine Zweck- sowie Sozialgemeinschaften mit einer überschaubaren Größe von ca. 60 Bewohnern, in denen bereits alle wohnunterstützenden Funktionen wie Stellplätze, Technikzentralen, Müll- und Abstellbereiche untergebracht sind. Durch die simple Wiederholung und gedrehte Anordnung dieser Höfe generieren wir einen gleichmäßiges aber kleinteiliges Wohngebiet und gewährleisten gleiche Wohnqualitäten über das gesamte Areal.

Die Räume zwischen den Höfen nehmen zunächst die verkehrliche Erschließung auf. Sie bilden vor Allem aber auch einen allgemeinen Grünraum mit Freizeitwert für die Bewohner. Mit diesen offiziellen „Schleichwegen“ wollen wir Haupterschließungsstraßen verkehrlich entlasten und so vielfältige Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer abseits der Straßen schaffen.

Alle Gebäude besitzen Satteldächer mit verschiedenen Neigungen und unterscheiden sich sowohl in den Traufhöhen als auch durch ihre Fassadenmaterialien. So entsteht bereits innerhalb einer Hofanlage eine Vielfalt, die das erforderliche Gebäudevolumen abwechslungsreich und kleinteilig erscheinen lässt. Innerhalb einer Hofanlage ist der Wohnungsmix abgebildet, wie er für das gesamte Gebiet vorgesehen ist. So ist die Grundlage geschaffen, dass bei wirtschaftlicher Wiederholung der Höfe ein kleinteiliges und abwechslungsreiches Wohngebiet aus funktionierenden und sozial stabilen Nachbarschaften entsteht.

Unterstrichen wird die städtebauliche Struktur durch Gräben, die jede Hofanlage umgeben. Sie dienen zum einen für die gebotene Distanz zu erdgeschossigen Wohnungen und zum anderen als Retentionsfläche für Starkregenereignisse. So entstehen Einheiten, die an eine Warft erinnern – hier aber durch Vervielfältigung als Siedlungsbau übersetzt wurden – die „Westerländer Warften“.

  • Wohn-/ Nutzfläche:
    17.500 m² Wohnfläche
  • Leistungsphasen:
    1 - 2
  • Bildnachweis:
    Visualisierung und Ansichten: TheDigitalBunch; weitere Bilder: BSP Architekten BDA
  • Auslober:
    Kommunales Liegenschafts-Management KLM: sylter wohnen
  • Bearbeitungszeitraum:
    04/2023 - 07/2023

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